‚Der Sandmann kommt!‘ – Aber woher genau?
„Der Sandmann kommt!“. Wir alle kennen diesen Satz und haben ihn so oder so ähnlich in unserer Kindheit gehört. Hier eine kurze Geschichte über den Schlafbringer.
© Foto Klaus M. Einwanger
Das Ohrenflausenredaktionsteam hat sich mit Elli Macht unterhalten und hier lest Ihr den ersten Teil des Interviews. Wir freuen uns auf Eure Erfahrungen zu diesem Thema! Kommentiert gern im Anschluss an den Artikel.
Bewegung liegt in der Natur des Menschen und jedes Kind hat den intuitiven Drang zur Bewegung. Leider wird der in unserer heutigen Gesellschaft schon sehr früh unterdrückt. Die neuzeitliche Sorge, mein Kind könnte sich verletzen, schränkt Kinder hier stark ein, aber auch der Leistungsdruck z.B. in der Schule trägt maßgeblich dazu bei. Dabei sollte ein Kind sich jeden Tag bewegen, rennen, toben, klettern. Eine Fehlhaltung aufgrund von Bewegungsmangel, eine Depression und ADHS oder sogar Adipositas-Erkrankungen sind langfristig gesehen wesentlich gefährlicher als ein aufgeschlagenes Knie, eine Gehirnerschütterung oder ein gebrochener Arm. Um ein Kind fit zu halten, sollte es sich jeden Tag bewegen, den ganzen Tag. Unsere Denkweise ist in der heutigen Zeit verkehrt: Wir denken darüber nach, ob sich unsere Kinder täglich ein oder zwei Stunden bewegen sollten – viel eher sollte man darauf achten, dass sie ein bis zwei Stunden am Tag zur Ruhe kommen sollten.
Dazu kommt natürlich eine stabile soziale Umgebung und gesunde Ernährung.
Die gesunde Einstellung zum Sport beginnt schon im Babyalter. Ein Kind sollte nicht eingeschränkt werden. Ein Beispiel: Das Kind lernt laufen und das erste was die Eltern machen, ist die Treppe zu versperren. Dabei lernt das Kind nicht die Treppe hoch- oder runterzukommen, sondern: „das ist gefährlich, ich muss aufpassen, ich kann das noch nicht!“. Diese Hemmungen werden dem Kind schon in den ersten Lebensmonaten aufgedrängt. Anstatt ausprobieren zu können und gezeigt / beigebracht zu bekommen, wird Sorge kommuniziert und zum „Nichtmachen“ animiert. So lässt allmählich die Lust auf Bewegung nach und macht der Sorge Platz. Wenn wir aber unsere Kinder von Beginn an motivieren, sich zu bewegen und den Forscherwillen unterstützen, lernt das Kind, dass es Spaß macht, sich zu bewegen. Und mal ganz ehrlich: Das Risiko einer ernsthaft gefährlichen Verletzung beim Bäumeklettern ist sehr gering.
Für Kinder, die es von klein an gewohnt sind, sich zu bewegen, gibt es keine Obergrenze an Sportzeit. Ich rede hier allerdings von einem gesunden und natürlichen Sport und nicht von Leistungssport und dem damit verbundenen Leistungsdruck. Anders verhält es sich allerdings bei größeren Kindern, die sich bisher eher wenig bewegt haben. Der Körper ist in diesen Fällen nicht vorbereitet und sollte behutsam an den Sport herangeführt werden, um keinen Schaden zu nehmen. So ist zum Beispiel die Muskulatur nicht stark genug, um gewisse Bewegungen zu halten, oder Sehnen sind verkürzt.
Natürlich sind die Eltern die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder. Allerdings hat jedes Kind den Drang zur Bewegung. Dieser wird dann im Laufe der Jahre weitestgehend unterdrückt. Wir als Erwachsene leben eher unseren eigenen unterdrückten Bewegungsdrang vor. Wenn wir also selbst keinen Sport ausführen möchten, dann sollten wir darauf achten, unsere Kinder nicht zu demotivieren. Die Kinder finden sich selbst in der Bewegung. Es kommen beispielsweise immer wieder Kinder im Grundschulalter zu uns in den Verein, die Angst haben, dass ihr Genick bricht, wenn sie mal einen Kopfstand ausprobieren. Diese Sorge ist von den Eltern gemacht und völlig unberechtigt. Die beste Motivation für die Kinder ist, es ihnen zuzutrauen!
Es gibt keine einzige Sportart, die Mädchen körperlich nicht ausführen können, genauso wenig wie es keine Sportarten gibt, die Jungs nichts ausführen könnten. Gesellschaftlich bzw. in vielen Sportarten auch historisch bedingt, gibt es allerdings schon Mädchen- bzw. Jungssport. So finden sich im Ballett oder im Reitsport eher weniger Jungs und im Boxen oder American Football weniger Mädchen. Es gibt auch traditionelle Sportarten, bei denen die Geschlechterrolle ganz klar aufgeteilt ist (siehe zum Beispiel traditionelle Tänze) oder ein Geschlecht sogar komplett ausgeschlossen ist. Letztere sind im Breitensport so gut wie nicht zu finden. Ab dem Teenager-Alter ändert sich in der Regel körperlich (auch hormonell bedingt) die Leistungsfähigkeit der Geschlechter. Daher werden in manchen Sportarten Jungs und Mädchen getrennt, um wettkampffähig zu bleiben.
Sportvereine bieten eine gute Organisation und Struktur und eine günstige Möglichkeit, um Sport zu treiben. Durch staatliche Unterstützung könne es sich auch sozial schwache Familien leisten, ihre Kinder in einem Sportverein anzumelden. Die Mitgliedschaft in einem Sportverein ist aber kein Muss (wenngleich allein der soziale Anschluss ein positiver Aspekt ist), um Sport zu treiben. Man kann in Parks oder Wälder, um zu laufen, zu springen und zu klettern. Ebenso gibt es private Einrichtungen, wie Tanzschulen, Fitnesscenter, usw. In Großstädten ist das Angebot groß und breit gefächert, aber organisierte Sportmöglichkeiten gibt es auch in so gut wie jeder kleineren Gemeinde und falls nicht: einfach raus!
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Auch haben wir Elli gefragt, wie man herausfindet, welche Sportart die richtige für das Kind ist, wie es um Verletzungsgefahren steht und wie streng man als Eltern auf die Ausübung und das Training bestehen sollte.
Die Antworten lest Ihr im zweiten Teil des Interviews – demnächst hier im Ohrenflausen-BLOG!
„Der Sandmann kommt!“. Wir alle kennen diesen Satz und haben ihn so oder so ähnlich in unserer Kindheit gehört. Hier eine kurze Geschichte über den Schlafbringer.
Zeigt ein Kind begeistert seine Bauklotzkonstruktion, den frischen Sandkuchen oder sein kunterbuntes Straßenkreidegemälde? Dann hast du wohl eine:n Künstler:in vor dir stehen!
In Deutschland wird gewöhnlich recht direkt kommuniziert und nicht lange um den heißen Brei herumgeredet. In andere Kulturen kann dies unhöflich, respektlos oder gar aggressiv wirken – und auch phantasielos.
Die Diskussion ist beendet